Wir freuen uns über Ihr Interesse, an einer Taufe in der Nikodemuskirche oder durch die Pfarrerin oder den Pfarrer der Nikodemuskirche.
Die Taufe ist in jedem Alter möglich, auch für Erwachsene.
Was ist zu tun?
Als erstes ist es sinnvoll, frühzeitig mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer telefonisch einen Termin für die Taufe und für ein persönliches Gespräch zu vereinbaren.
In diesem offenen Gespräch über die Taufe und deren Ablauf können Sie alles klären, was Sie wissen und anregen möchten.
Es wäre schön, wenn möglichst nicht nur die Eltern, sondern auch die Paten am Gespräch teilnehmen könnten.
Einige Informationen zuvor:
1. Allgemeines zur kirchlichen Taufe
Die Taufe ist kostenlos, natürlich können Sie gerne nach eigenem Ermessen eine Spende geben.
Falls Sie musikalische Sonderwünsche haben, wären diese allerdings mit der Kirchenmusikerin zu besprechen.
Blumenschmuck ist in der Kirche in der Regel für den Sonntagstgottesdienst vorhanden. Sollten Sie aber besondere floristische Wünsche haben, können Sie auch gerne selbst aktiv werden.
Eine besondere "Taufkleidung" (weißes Kleid) ist ein sinnvolles Symbol für das neue Leben aus Gott, ist aber nicht erforderlich.
Taufkerzen, die symbolisieren sollen, daß Jesus Christus das Licht der Welt ist, können in Kirchenbedarfsgeschäften oder Kerzengeschäften gekauft werden. Wenn Sie kreativ sein möchten und Zeit haben, dann können Sie auch Ihre persönliche Taufkerze schaffen, oder die Paten damit beauftragen.
2. Woher kommt die Taufe?
Rituelle Waschungen sind eine alte Tradition des Neubeginns. Menschen haben Menschen mit Wasser besprengt oder den ganzen Körper gewaschen oder untergetaucht, um sich des im Leben aus unterschiedlichen Gründen notwendigen Neuanfangs rituell zu vergewissern.
Johannes der Täufer hat als Zeichen der grundlegenden Umkehr im Leben durch Untertauchen im Fluß Jordan getauft. Die Übersetzung des griechischen Wortes für "taufen" hat auch diese Bedeutung des Untertauchens. Die Reinigung von der Sünde - dem unglücklich und beziehungslos machenden Drang, alles im Leben selbst zu kontrollieren - hatte dort noch ihren Schwerpunkt auf der eigenen Entscheidung des Menschen, umzukehren und getauft zu werden.
Eine besondere Bedeutung bekam die Taufe durch Jesus Christus. Im Matthäusevangelium 28,19 heißt es: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!" Dieser Auftrag Jesu ist der Ursprung unserer heutigen christlichen Taufe. Nun wurde die Taufe und die Reinigung von der Sünde vor allem als Zuspruch Gottes verstanden. Die Liebe des Schöpfers zum Menschen war in Jesus Christus in jeder menschlichen Situation deutlich geworden. Sie und nicht die Kraft der eigenen Enscheidung, alles im Leben ändern zu können, ist es, die uns immer wieder frei macht zu vertrauen und frei zu werden für Beziehungen zu Gott, uns selbst und unseren Nächsten. Diese Liebe wäscht uns also von der Sünde rein - dem unglücklich und beziehungslos machenden Drang, alles im Leben selbst zu kontrollieren. Sie gilt bereits dem kleinen Kind, das noch keine eigene Entscheidung treffen kann, aber von Anfang an aus diesem Gottvertrauen leben und glücklich werden soll. Daher ist auch die Taufe von Neugeborenen und kleinen Kindern möglich.
3. Was passiert eigentlich bei der Taufe?
Die Taufe, die einmalig geschieht - so einmalig wie unser Leben ist - und ein Leben lang gültig ist, wird von den Kirchen vollzogen und in der Regel gegenseitig anerkannt, wenn sie im Namen des Dreieinigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, vollzogen ist.
Durch die Taufe wird der Getaufte in die christliche Kirche rechtsgültig aufgenommen.
In der Bibel gehören Glaube und Taufe untrennbar zusammen. "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden", so steht es im Markusevangelium (Mk 16,16). In der Taufe bekennt sich also die Taufgemeinde zum Glauben an Jesus Christus und Gott beschenkt den Täufling als Kind Gottes mit seinem Segen: Dem Zuspruch, dass sie oder er von Gott gewollt und geliebt ist.
4. Der Glaube an Jesus Christus, Eltern und Paten
Gott hat dem Menschen seine unendliche Liebe und Barmherzigkeit zugesagt. Konkret wird dieses "Ja" Gottes zum Menschen in seinem Sohn Jesus Christus, der selbst Mensch geworden ist. Durch sein Sterben am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten ist nun Gott kein ferner Gott mehr geblieben. Er ist nahbar geworden. So nah, daß wir ihn "unseren Vater" nennen dürfen.
Doch wie kann sich ein Kind für diesen Glauben entscheiden?, wird manchmal gefragt. Wir können uns nur für oder gegen etwas entscheiden, das wir kennengelernt haben. Aus diesem Grund bezeugen Eltern und Paten bei der Taufe ihre Absicht, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen, um ihr oder ihm später zu ermöglichen einen eigenen Zugang zu finden und z.B. in der Konfirmation zu entscheiden, ob sie oder er diesen Weg selbst gehen möchte. Die Eltern und die Paten übernehmen also in Stellvertretung für die christliche Gemeinde die Verantwortung dafür, dem Kind einen Zugang zu diesem Glauben zu ermöglichen und es auf die eigene Entscheidung vorzubereiten.
Martin Luther war davon überzeugt, daß bereits ein Säugling selber glauben kann, wenn die Gemeinde Gott um Glauben für das Kind bittet. Der rettende Glaube ist ja auch im Kern nicht ein Wissen um Glaubensinhalte, sondern das Vertrauen auf Gott.
Von Paten wird erwartet, daß sie als Vorbild des Kindes einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören, sie müssen aber nicht notwendig evangelisch sein, jedoch die Taufe des Kindes befürworten. Sie übernehmen Mitverantwortung für die Erziehung des Kindes.
5. Haben Sie noch Fragen?
Wir hoffen, daß wir Sie ein wenig über die Taufe informieren konnten. Haben Sie noch Fragen, dann stehen wir gerne für Sie zur Verfügung!